Frühzeitiges Saisonende

Es war bereits im ersten Gang gegen den Eidgenossen Patrick Gobeli, in welchem ich einen Schlag gegen den linken Ringfinger abbekommen habe. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich trotz Schmerzen nicht daran, das Schwingfest auf dem Weissenstein aufzugeben und absolvierte meinen zweiten und dritten Gang. Dabei musste ich leider feststellen, dass ich keinen einzigen Zug richtig ausüben konnte. Als ich in der Mittagspause den eingebundenen Finger gelöst habe, schwoll dieser sofort stark an und ich musste mir während der Vorbereitung auf den vierten Gang eingestehen, dass ich nicht in der Lage bin, dieses Schwingfest zu beenden. Schweren Herzens und bitter enttäuscht musste ich den technischen Leiter wohl oder übel über den vorzeitigen Abbruch informieren. 

Mit Verdacht auf einen gebrochenen linken Ringfinger machte ich mich am Samstagnachmittag auf den Weg in die Notfallaufnahme des Spital Aarberg. Anhand der Röntgenbilder war jedoch ersichtlich, dass es sich nicht um einen Bruch handelt. Daraufhin vereinbarte ich einen weiteren Untersuchungstermin bei meinem Hausarzt. Dieser diagnostizierte, dass die Strecksehne im Ringfinger stark überdehnt und einzelne Fasern gerissen sind. 

Bedauerlicherweise hat sich so meine Vermutung, welche mir am Samstagmittag auf dem Weissenstein hinsichtlich einer erneuten längeren Verletzungspause durch den Kopf ging,  durch die ärztliche Diagnose bewahrheitet. 

Die erneute Verletzung, welche mich zu einer mindestens sechswöchigen Wettkampfpause zwingt und dem bereits vorhandenen Trainingsrückstand wegen den bekannten Rückendbeschwerden, haben mich schweren Herzens dazu bewogen, die verkorkste Schwingsaison 2023 frühzeitig zu beenden.

Grundsätzlich fühlt es sich für mich an, als ob die aktuelle Schwingsaison noch gar nicht richtig begonnen hat und dennoch ist diese jetzt bereits wieder vorbei. Noch im Frühjahr befand ich mich in einer super Wettkampfverfassung, doch es sollte anders kommen als geplant. Leider konnte ich den Schwingsport in den vergangenen Monaten nicht so ausüben, wie ich es gerne getan hätte und wie ich es liebe.

Für mich gilt es nun, die Verletzung im linken Ringfinger ausheilen zu lassen und anschliessend bereits die Vorbereitung für die neue Schwingsaison zu starten.

Ich werde alles daran setzen, den angesammelten Frust aus der aktuellen Saison in positive Energie umzuwandeln und in jeder Trainingseinheit das Beste aus mir herausholen. Mein Ziel ist es, für den Start der Schwingsaison 2024 die beste körperliche Verfassung zu erreichen, welche ich je hatte.
 
Zuletzt möchte ich mich für eure unglaubliche Unterstützung, welche ich auch in dieser extrem schweren Saison von euch erhalten habe, von tiefstem Herzen bedanken.